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Ayurveda Tagebuch Februar 2020

Dessen Kostenrahmen fast einer Ayurveda-all-inclusive-Reise nach Sri Lanka entsprechen würde.

Ich bin zufrieden damit, denn ich will die Kur statt mit Flugbenzin hier mit eigener Fahrrad-Energie in mein Berliner Leben einbauen.

Ankunft am Samstag, 08.02.2020

Direkt mit dem Fahrrad vom InThera-Nachtdienst ausnahmsweise mit der schönen alten Fähre „Tempelhof“ über die Havel bei strahlend blauem Winterhimmel und Sonnenschein bei 6 Grad fühle ich mich bereits bevor es losgeht so wohl wie im Urlaub. Leicht verspätet komme ich im „Youvage Ayurveda Zentrum“ an. Frau Jana Schulz-Voß empfängt mich freundlich. Prof. Dr. Abri steht etwas abseits am Tresen und schaut herüber. Ich gehe zu ihm, um ihn persönlich zu begrüßen. Sehr angenehm!

In den Behandlungsräumen nehmen mich zwei indische Therapeutinnen freundlich in Empfang. „Ganz ausziehen bitte, kein Schmuck.“ Ein farblich passender Bademantel hängt in meinem Garderobenschrank bereit und ein Paar Pantöffelchen in meiner Größe stehen auf dem ebenso dunkelvioletten Bodentuch. Sanfte Musik erklingt. Ansonsten herrscht Stille und Ruhe – alles scheint ganz für mich allein da zu sein. Kein anderer Gast sonst ist zu bemerken.

Der Behandlungsraum ist angenehm temperiert. Die original ayurvedische Behandlungsbank und das kleine Treppchen davor sind massiv aus dunklem Holz mit goldfarbenen Zierknöpfen, extra aus Indien herbeigeschafft, wie auch einige andere Gerätschaften und Möbel. So fühle ich mich wie in einer anderen Welt.
Ganz nackt stehe ich da und bekomme eine „Massage-Windel“ angelegt, so etwa wie ein Sumo-Ringer, mit neckischer Schleife auf dem Po. Im Sitzen auf dem handtuchbedeckten Hocker beginnt ein kleines heiliges Ritual, das sich an jedem weiteren Behandlungstag wiederholen wird: Jeena gießt warmes Öl in ihre linke Hand, verreibt es an der höchsten Stelle meines Kopfes, tritt vor mich hin und tippt mit dem Mittelfinger ihrer rechten Hand in das Öl auf meinem Kopf, dann in meine Halsgrube, meinen Bauchnabel, die Handfläche meiner rechten Hand, dann der linken, rechter Fußrücken und linker – und zum Schluss auf ihr eigenes Herz.

Dann tritt Jeena um mich herum hinter mich und beginnt mit einer wohltuenden Kopfmassage – zuerst mit dem Strich, dann gegen den Strich, rundherum angenehm kreisend, ein bisschen an den Haaren ziehen, dann am ganzen Schopf und an den Ohren, abschließend klopfen. Dann bindet sie mir einen Zopf.

Nisha stellt eine kleine schöne Metallschale mit warmem Öl bereit und Jeena beginnt mit der Schulter-Rücken-Massage. Seit der Rückenmassage in der Praxis unter mir vor wenigen Tagen weiß ich, dass da bei mir viel zu tun ist. Mein Rücken ist wie verpanzert, die Schulterblätter-Flügelchen sind nicht greifbar. Ich nehme mir vor, gelegentlich daran zu denken, dass ich auch einen Rücken habe. Dabei erinnere mich an den emotionalen Schmerz des Herzrückens, der früher mal so schlimm gewesen war, dass ich deswegen mein Klavierspiel unterbrach. Einmal habe ich sogar Jeenas Schultermassage vergessen, obwohl ich sie schon mehrere Tage hintereinander verlässlich erlebt hatte. So sehr bleibt mir dieser Teil meines Körpers (noch) unbewusst?!

Das Ende dieser Massage finde ich lustig, weil Jeena jedes Mal an meiner Hüftspeck-Falte „abflutscht“ und zwei kurze schnelle Klapse draufsetzt. So ein humorvoller Umgang mit einer Körperstelle, mit der ich selbst so wenig einverstanden bin, tut mir gut. Das heißt im Klartext: Ab auf die Liege! Vorher bekomme ich noch ein Glas Wasser zu trinken. Sehr willkommen!

Abyanga

Das Öl duftet göttlich, wie für mich gemacht. Vermutlich ist das die Wahrheit. Es riecht nussig, erdig, aromatisch und zu meiner besonderen Freude brenzlig – so wie getoastet. Es ist kein einziger Hauch von Süße oder Fruchtigkeit daran, sondern eher ein herbes Aroma wie von Maggi. Das gefällt mir. Es bedeutet für mich einen willkommenen Kontrast zu meiner üblichen Verfressenheit, denn ich mag kein Maggi. Und es ist trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen? – so wohltuend! Dieser Duft nährt offenbar etwas anderes als meinen Magen. Was wohl?

Warm und großzügig wird das Öl auf meinen Rücken gegossen und verteilt. Nun beginnt die Abyanga-Ganzkörper-Massage synchron mit vier Händen – ich bin begeistert und staune! Gleiche Bewegungen, gleicher Druck. Was für ein Dream-Team, die beiden Frauen! Die Fuß-Reflex-Punkte sind natürlich etwas verschieden an beiden Füßen. Interessant!
In der Rückenlage fließe ich dahin, mir kommen die Tränen. Es ist das Loslassen und die wundervolle Berührung, die meine Emotionen freisetzen. Die Musik erinnert mich an einen alten Schmerz. Fi-his, a-ha, fis.e, d-he / e.fis, a.fis, eeee. Welche klassische Melodie ist das? Warum macht sie mich so traurig? Ganz tief drinnen weiß ich es wohl.

Blinzelnd durch meine feuchten Wimpern erblicke ich bewundernd die tolle Mandala-Lampe an der Decke und führe darauf meine Gedanken spazieren. Was für eine Augenweide, welch ein Trost für Augen, Herz und Seele!

Gesichtsmassage

Jeena führt die traumhafte Abyanga mit einer Bauchmassage und abschließendem „Füßeruckeln“ (wie um mich wieder wach zu machen) zuende, während Nisha ihre Hände wäscht und die Gesichtsmassage vorbereitet. Eine kühl-erfrischende Creme wohl mit einem Hauch von Kampher (?) arbeitet sie mit routiniert fließenden Bewegungen in jeden Millimeter meines Gesichts. Ich fühle mich wie von innen faltenfrei und aller Grimassen ledig, einfach wunderschön.

Shirodhara

Völlig entspannt bleibe ich liegen, mag mich nicht mehr rühren und höre den beiden Damen beim Werkeln zu. Leises Murmeln in fremder Sprache, Töpfe klicken, Öl fließt, der Herd piepst, der Ständer für Shirodhara, den Stirnguss wird herangerollt, der ölgefüllte Topf daran gehängt und dann – „alles okay? – jaaahaa“ – beginnt ein warmer, schmaler, unendlich sanfter Faden von wohlduftendem Öl auf meiner Stirn hin und her zu streifen, über meinen ganzen Kopf hinweg und beide Seiten fließend jegliche Gedanken und alles Denken mit sich fortnehmend. Das Öl kitzelt ein wenig an meinem Ohr. Das Herabrinnen erinnert mich an meine Tränen, die in meine Ohren gelaufen sind, hier wie damals. Ich betrachte meine Trauer und lasse sie wieder los, um weiter zu genießen.

Unglaubliches Gefühl! Wegdösen ins Nichts. Nur noch spüren und fließen und lassen – alles egal. Nur noch schön. Wenn Verblöden sich so anfühlt, dann soll es mir recht sein. Mein armes Hirn darf sich mal entspannen, ein tolles Erlebnis! Denken wird ganz sicher überbewertet. Mein Kopf liegt in einer Pfütze von Öl – mehrfach wird der Topf wieder aufgefüllt. Könnte es bitte ein endloses Schwelgen sein? Nein, irgendwann ist es vorbei, aber ein dummseliges Lächeln liegt vermutlich noch eine gute Weile lang auf meinen Zügen. „Selig sind die geistig Armen, denn ihrer ist das Himmelreich.“

Es passt mir gar nicht recht, dass ich wieder aufstehen soll. Jeena geleitet mich ins Bad zur Dusche. Ein Pulver von Mungbohnen wird mit warmem Wasser in einer wiederum so überaus hübschen Metallschale zu einer körnigen grünen Paste vermischt, die sie auf meinen ganzen Körper aufträgt. Sie beginnt auf meinem Brustbein, ich atme den Duft tief ein und bekomme sofort Appetit und eine Assoziation von lecker Mungbohnen-Dal! Hallo willkommen zurück, da ist sie ja wieder, meine gute alteVerfressenheit! Es ist wohl doch Hunger. Das darf ja wohl sein, nach so vielen Stunden!

Warme Dusche, Körperpeeling, Haare waschen und dann Ausstrecken auf der Liege im stilvollen indisch eingerichteten Ruheraum. Ich bekomme noch ein ulkig riechendes Pulver oben auf die Hypophyse, angeblich ist das rot. Mein Freund sagt später, das riecht wie „Singalesiche Seitenstraße“ – den gleichen Titel verleiht er dem später extra für mich persönlich gemischten Marsala-Gewürz. Ich finde es aromatisch und wohltuend.

Beim Ausruhen bekomme ich reichlich stilles Wasser zu trinken und/oder einen lauwarmen Kreuzkümmel-Sud. Eine Viertelstunde ist ja viel zu kurz zum Nach-Genießen! Zum Glück habe ich alle Zeit der Welt, um in aller Ruhe, langsam und bedächtig, in meine Welt zurückzukehren und sogar vorher noch ein Schwätzchen mit Frau Jana Schulz-Voß am Empfangstresen zu halten – jedenfalls an den Wochentagen. Wir unterhalten uns sehr gut und ich erfahre, dass auch das riesige schöne Büffet-Regal an der Wand aus Indien stammt.

Yoga

Ebenfalls an den Wochentagen findet vor den Behandlungen eine halbe Stunde Yoga statt. Es beginnt mit einer kurzen Entspannung in Rückenlage, die Jorly mit seiner klangvollen Stimme anleitet. Irgendwann bitte ich ihn, auf Englisch zu sprechen, weil ihm „Hüfte“ zu sagen schwerfällt und das Wort „Relax“ sich für mich einfach passender anhört als „Ent-spann“. Immerhin sind das zwei Wörter mit jeweils negativer Konnotation. Deutsch ist da recht holprig, Englisch passt mir viel besser.

Weiter geht es im Meditationssitz. Wir tönen drei Mal OM. Es folgt ein für meine Begriffe erstaunlich stramm angeleitetes Pranayama. Ich frage mich, ob hier schon Leute erstickt sind bei dem Versuch 25 Sekunden lang den Atem anzuhalten nach dem Kabalabathi (Feueratmung). Beim Gedanken an meine Angst- und Trauma-Patienten und würde ich diese Praxis für kontraindiziert halten. Mir hilft der Entschluss zu vertrauen und nicht länger mitzuzählen. An den ersten Tagen zeigt sich noch Stolz und Zufriedenheit, später Gelassenheit. Die Wechselatmung bringt mir Klarheit und Ruhe. Auch in dieser Atem-Übung wird absolut direktiv angeleitet. Ich finde es interessant, wie verschieden Yoga mir in den jeweiligen Kontexten begegnet.

Irgendwann misst Jeena bei mir den Blutdruck mit Hilfe einer Manschette um mein Handgelenk. Das ist ziemlich fehlerträchtig, weil auf diese Weise möglicherweise nicht auf Höhe des Herzens gemessen wird. So auch bei mir: Das Messergebnis lautet etwa 170:130. Sie fragt, ob das normal sei. Nein!
Zum Glück spüre ich mich gut und reagiere nicht mit Schreck und Stress – aber es gibt auch andere Patienten, denen man meines Erachtens dies Prozedere keinesfalls in solcher Weise zumuten sollte, weil deren Blutdruck daraufhin garantiert ungesund in die Höhe schnellt. Außerdem könnten sie Zweifel an der Heilwirkung der Behandlungen bekommen und sich nicht mehr sicher fühlen.

Udwarthanam

Die Ganzkörper-Synchron-Massage mit Puder-Paste wirkt wie ein Peeling mit Pflege-Effekt. Durch die Reibung auf der Haut entsteht erhebliche Wärme, die den Kreislauf anregt und das Gewebe entschlackt. Am dritten Tag allerdings bin ich froh, dass dieses Schmirgeln ein Ende nimmt, weil ich das Gefühl habe, meine Haut ist fast durchgeschrubbt. Das Puder lasse ich mir mitgeben, um noch ein wenig daran zu schnuppern.

Swedanam

Kräuterdampfbad im „Schwitzkasten“, in welchem ich auf einem Bänkchen sitze, das dann zugeklappt wird, so dass nur noch mein Kopf herausschaut, der langsam rot wird und unterdessen mit Wasser gefüttert wird. Mir gefällt diese Art Sauna. Allerdings vermisse ich eine warme Nase. Ab und zu senke ich daher mein Gesicht mit hinein in den kuscheligen Dampf der duftenden Basilikumblätter und fülle damit wohlig meine Lungen.

Muthirakizhi

ist eine Druckmassage mit warmen Stoffbeuteln, gefüllt mit gemahlener Pferdebohne (Horsegram). Damit klopfen Jeena und Nisha sowohl energisch, aber auch wiederum faszinierend rhythmisch und koordiniert auf mich ein. Jede von ihnen hat einen Stoffbeutel in der Hand, der immer wieder auf einer heißen Platte erwärmt wird – manchmal ist es richtig arg heiß, so dass ich schon zucke. Ich stelle mir vor, wie es meinen Speck weg-sengt. Interessanterweise werden meine Hände und Füße unterdessen kalt. Körperlich unausgewogen fühlt sich das an, fast unangenehm: manche Stellen zu heiß, andere zu kalt. Ich bitte darum, die Stoffsäckchen eine Weile auf meinen Handflächen bzw. Fußsohlen liegen zu lassen beim Auskühlen. Das tut richtig gut und bringt meine Temperatur wieder ins Gleichgewicht.

Matra Vasti

Öl-Einlauf nach der Massage, geht schwuppdiwupp, kaum zu merken mit routiniertem Griff. Das warme Öl gluckert angenehm im Bauch herum und kommt irgendwann in den folgenden Stunden auf dem Klo wieder zum Vorschein. In der Beschreibung steht, es soll bis zum folgenden Morgen gefastet werden. Das scheint so nicht zu stimmen. Wichtig wäre vorab zu wissen, dass das Öl gern lange im Körper bleiben darf und dass es rot ist, damit die Leute nicht erschrecken, wenn sie es in der Kloschüssel sehen.

Virechanam

Nach drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Öl-Einlauf folgt ein Zuhause-Tag mit Abführmittel, Purification Day genannt. Das Pulver wird in warmem Wasser gelöst und getrunken. Ich habe erhebliche Mühe mich insgesamt und meinen Magen im Besonderen so zu beruhigen, dass diese Brühe nicht in hohem Bogen wieder aus mir herausschießt. Eine Stunde lang ist mir richtig schlecht, ich mag mich nicht rühren – noch nicht einmal, um nach dem Wasserglas zu greifen. Dann aber wird es schnell besser. 3x aufs Klo und die Sache ist erledigt. Möge es bloß nützen – wofür auch immer!

Zwischenbilanz mit Prof. Dr. Abri

Einige interessante Aspekte meines Heilungsweges sowie weitere Tipps, Fragen und Behandlungsziele werden in einem lockeren, gut gelaunten Gespräch erörtert. Ich lobe das von ihm designte Textil, denn ich habe sein Namens-Logo auf einem der Handtücher entdeckt. Daraus schließe ich auf ernsthaftes persönliches Engagement. Auch das Interieur, die fernöstlichen Gestaltungselement, überhaupt das gesamte Ambiente des Ayurveda-Zentrums machen die angenehme Atmosphäre aus, die aus meiner Sicht zeigt, wie sehr ihm eine ganzheitliche Alternative zur üblichen Medizin am Herzen liegt und ihm offenkundig ein persönliches Anliegen ist. Er erzählt mir, wie es in seiner Laufbahn dazu gekommen ist. Hier würde ich auch gern arbeiten!

Pizhichil

Gegen Ende kommt die Belohnung, als wäre es nicht vorher schon superschön gewesen. Der Königsguss heißt für mich natürlich Königin-Guss! Literweise warmes Öl verschwenderisch über den ganzen Körper gegossen zu bekommen ist für mich wahrhaftig ein königlicher Genuss. Ich fühle mich dermaßen hochherrschaftlich, dass es mir fast unangenehm wird, wie meine beiden Untertaninnen sich dafür abschuften. Tatsächlich kann ich wegen dieser Vokabel nicht so gut loslassen wie diese Behandlung es vermuten lässt.
Bei der Drehung von der Bauch- in die Rückenlage fühle ich mich gar wie eine dicke Robbe, die völlig ohne Halt in der Ölwanne herumsaust. Die Bitte nach oben zu rutschen kann ich aus eigener Kraft nicht erfüllen. So bitte ich darum, mich an meinen Fußsohlen zu schieben. Allgemeines Grinsen :-)

Irgendwie ist ein Souverän gar nicht so souverän, sondern seinem Volk auch irgendwie ausgeliefert. Gedanken, wo keine sein sollten? Auf jeden Fall ist Pizhichil ein tolles Erlebnis. Dass es dann allerdings dreimal in Folge stattfindet, empfinde ich fast als inflationär, als Zuviel des Guten. Ein einziger solcher Höhepunkt hätte mir genügt. Jetzt wo ich mich auskenne, würde ich mir die Kur anders – noch individueller – zusammenstellen.

Rejuvination

Diese Massage ist der krönende Abschluss meiner Ayurveda-Kur und findet nun tatsächlich nur einmal statt, quasi als „Finale furioso“ . Das Motto ist Verjüngung! Es braucht wohl schon im Vorhinein einigen jugendlichen Mut, sich am Boden auf eine dicke Matte zu darzubieten, während oben von der Decke an einem stabilen Metallhaken eine griffige Knoten-Schlaufe aus dickem Stoff hängt, an der sich Jeena fest und aufrecht hält, so dass sie nicht auf meinem duftöligen Luxuskörper ausrutscht, während sie mich mit ihrem zarten Fuß weich und dennoch druckvoll massiert.

Aufgrund meiner Erfahrung mit Thai-Massage hatte ich erwartet, dass sie mich mit ihren beiden Füßen und ganzem Körpergewicht durchwalken würde und es mir dabei den Atem verschlägt. Derartig brachial ist die „Befußung“ glücklicherweise nicht, sondern ich kann mich vielmehr voller Vertrauen lösen und mich auf die tiefe Berührung einlassen – sie sogar genießen – ohne unwillkürlich in eine reflexhafte Gegen-Anspannung zu geraten. Die intensive Massage wirkt anregend und belebend und erzeugt in mir ein Gefühl von Stabilität, Kraft und Reinheit - rein im Sinne von „in Ordnung“ sein, frei von beengenden Schmerzpunkten, robust und stark.
Abfahrt am 24. Februar

So fahre ich (so wie an allen vorangegangen 14 Tagen) dankbar, glücklich und tiefenentspannt mit dem Fahrrad wieder nach Haus. Ich bin sehr zufrieden mit dieser neuen Erfahrung. Ich fühle mich gewappnet und gesund. Wenige Tage später bemerke ich wie empfindlich ich nach der zweiwöchigen Abstinenz auf Alkohol reagiere. Meine Ernährung gestalte ich noch bewusster vegetarisch, von wenigen Ausnahmen abgesehen und verwende dabei zunehmend gern bestimmte Kräuter und Gewürze. Neue Spezialität bei mir sind Falafel, interessante Beigabe Hanfmehl. Statt Kaffee trinke ich mehr Tee, lasse noch mehr meine Nase und mein Bauchgefühl entscheiden, was mir guttut. Auch meine Yoga-Ausbildung passt zum Spüren, Wahrnehmen und Genießen des Ayurveda – und so zum ganzen Lebensentwurf.

Und dann kommt – Corona! Ich vertraue auf mein gestärktes Immunsystem. Vielen Dank an das ganze Youvage-Team für diese tolle Erfahrung!

Katrin Stüven
April 2020

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