Geschichte, Philosphie und Mythologie
Eine 5000 Jahre alte Medizin
Ayurveda ist eine empirische Medizin, entstanden aus alten Kulturen.
Der wahrscheinlichste Ursprung liegt in der Indus-Hochkultur oder Indus-Zivilisation. Es wird geschätzt, obwohl die ältesten vedischen Texte 3500 Jahre alt sind, dass deren Geschichte mindestens 5000 Jahre zurückreicht und sich entlang des Indus-Nordwestens auf dem indischen Subkontinent entwickelt hat.
Ayurveda ist eine langfristig angelegte, die Lebensweise des Menschen verändernde, prägende Medizin. Sie hat nichts mit Wellness oder Spa zu tun und sollte auch nicht hiermit verwechselt werden.
Als Begründer des Ayurvedas wird in einigen Schriften (wie dem Srimad Bhagavata Purana) die mythische Figur Dhanvantari angesehen, der Arzt der Götter und Ursprung aller Heilkunst.
Die Samhitas (Hymnen) des Rig Veda erwähnen die Verwendung von Heilkräutern. Innerhalb der mythologischen Erzählungen von Wunderheilungen durch die Ashvins, ein Zwillingsgötterpaar, die der Legende nach Blinde sehend und Lahme gehend machten,[7] kann eine Stelle[8] als Hinweis auf die Verwendung von Beinprothesen ausgelegt werden. Von einigen Leuten wird Rigveda als früher Hinweis auf das Konzept der sogenannten drei Doshas verstanden.
Der Atharva Veda enthält demgegenüber eine große Anzahl von Zauberformeln (Bhaishagykni) zur Bekämpfung von Krankheiten mit magischen Mitteln, entweder durch Beschwörung der Götter, von Amuletten oder bestimmter Heilpflanzen. Als Ursache der Krankheit werden dabei die Bestrafung durch einen Gott, der Angriff durch einen Dämon oder die Verzauberung durch einen Feind verstanden.
Der Krankheitsbegriff
Das innere Gleichgewicht
Das Temperament des Einzelnen wird als Umgebungsreflexion seiner Anlagen, seiner adaptiven Veränderungen, sowie der unterschiedlichen Reaktionen aller bisherigen Erfahrungen definiert (Dosha). Ayurvedische Medizin versucht daher Krankheit als die „labile Form“ des Lebens zu betrachten; es versucht morphisch-physiologisch bedingte Disproportionen und Einschränkungen zeitlich zu begrenzen und in einen stabilen Zustand zurück zu führen.
So folgt sie dem Grundsatz der Gesundheit als ein Zustand funktioneller Stabilität.
Obwohl es zwischen kranken Individuen gemeinsame wiederkehrende Zeichen von Krankheitsmustern und -zeichen gibt (Symptome), findet man gerade in der Wirkung, Entstehung, Ausbreitung und Qualität des Krankheitsbildes immer Unterschiede.
Somit wird der Logik vom Allgemeinen, Besonderen und Einzelnen gefolgt: Es zeigt sich immer, dass es weder zwei gesunde noch zwei kranke Individuen gibt, die einander völlig gleichen.
Ayurvedische Medizin sieht die Krankheit als die „labile Form“ des Lebens; es versucht morphisch-physiologisch bedingte Disproportionen und Einschränkungen zeitlich zu begrenzen und in einen stabilen Zustand zurück zu führen.
Der Ausgangspunkt ayurvedischer Medizin trägt dem Rechnung: Eine Diagnose wird gestellt durch die Betrachtung des Einzelnen als einzigartig in der Reflexion seiner Selbst, seiner Balance, seines Status, sowie in seinem Leben in der Vergangenheit und dem Jetzt.